MS - Multiple Sklerose, eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Die Multiple Sklerose ist eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Einfacher gesagt, das körpereigene Immunsystem, das für unsere Gesundheit zuständig ist, greift Anteile unseres Gehirns und des Rückenmarks an. Da diese Nervenschädigung die Informationsübertragung negativ beeinträchtigt, kommt es zu den unterschiedlichsten Symptomen und Ausfallerscheinungen. Deshalb auch die Krankheit der 1.000 Gesichter. Ob hier nur Teile der Nervenfasern oder ganze Strukturen zerstört werden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Die schubförmig remittierende Multiple Sklerose

Anfänglich bestehen und verschlechtern sich die Beschwerden nur in der Schubphase. Diese bilden sich in der schubfreien Phase zurück und bestehen nicht weiter fort. Wenn diese Form schon länger besteht, kann es in einigen Fällen dazu kommen, dass die Beschwerden teilweise auch in den schubfreien Zeiten bleiben.

Die sekundär chronisch progrediente Multiple Sklerose

Die schubförmige MS wandelt sich um in einen chronischen Verlauf. Schübe treten hier sehr vereinzelt auf, aber eine fortlaufende Zunahme der Beschwerden in der schubfreien Phase bleibt bestehen. Ein zwischenzeitlicher Stillstand ohne Verschlechterung ist möglich.

Die primär chronisch-progrediente Multiple Sklerose

Eine rapide Verschlechterung des Zustandes ist hier an der Tagesordnung.

Der Verlauf der Erkrankung kann während zwischen den einzelnen Formen wechseln.

Zu einer Behandlung mit Medikamenten wird je nach Erkrankungsphase vom Arzt zusätzlich Ergotherapie, Physiotherapie oder Logopädie verschrieben.

In der Ergotherapie werden mit dem MS-Patienten eingeschränkte oder verloren gegangene Aktivitäten erarbeitet, die im täglichen Leben erforderlich sind. Hier werden auch krankhafte Haltungs- und Bewegungsmuster abgebaut und die Muskulatur für Bewegung gestärkt. Auch der Umgang mit Hilfsmitteln wird hier erlernt, die den Alltag Zuhause und im Beruf erleichtern sollen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die ergotherapeutische Handtherapie, die zur Lockerung von Versteifungen und Verkrampfungen der oberen Extremitäten zum Einsatz kommt. Dadurch werden Folgeschäden, Fehlhaltungen, Ausweichbewegungen, Bindegewebsverklebungen und Schmerzen vorgebeugt oder gelöst. Das Ziel ist hier, die größtmögliche Beweglichkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag zu erreichen.